Brot ist nicht gleich Brot – Tipps für den bewussten Einkauf
Brot gehört zu den beliebtesten Grundnahrungsmitteln in vielen Ländern. Doch die Auswahl an Sorten, Mehlsorten und Herstellungsarten ist riesig – und nicht jedes Brot ist automatisch gesund.
Wer bewusster einkaufen möchte, sollte beim Brotkauf genauer hinschauen. Hier sind die wichtigsten Hinweise, worauf du achten solltest, damit das Brot nicht nur gut schmeckt, sondern auch ein wertvoller Baustein einer ausgewogenen Ernährung ist.
1. Vollkorn ist die bessere Wahl
Einer der wichtigsten Hinweise beim Brotkauf: Setze auf Vollkornbrot, wann immer es möglich ist. Vollkorn bedeutet, dass das gesamte Korn – also Schale, Keimling und Mehlkörper – verwendet wurde. Dadurch enthält das Brot mehr Ballaststoffe, Vitamine (z. B. B-Vitamine, Vitamin E) und Mineralstoffe wie Eisen und Magnesium. Diese fördern die Verdauung, machen länger satt und halten den Blutzuckerspiegel stabil.
Vorsicht: Nicht jedes dunkle Brot ist automatisch Vollkornbrot. Ein hoher Malzanteil im Brot führt auch zu einer dunkleren Färbung. Ein Blick auf die Zutatenliste hilft weiter: Dort sollte „Vollkornmehl“ an erster Stelle stehen.
2. Mehltype beachten
Ein weiterer wichtiger Punkt beim Brotkauf ist die Mehltype. Diese Zahl (z. B. Type 405 oder Type 1050) gibt an, wie viele Mineralstoffe pro 100 Gramm Mehl enthalten sind. Je höher die Zahl, desto nährstoffreicher ist das Mehl – und damit auch das Brot. Länderspezifisch unterscheiden sich die Zahlen häufig, daher führen wir in der Folge die äquivalenten Zahlen für Deutschland und Österreich an:
- Type 405 (DE) / Type 480 (AT): sehr fein, nährstoffarm – eher für Kuchen oder helles Gebäck geeignet
- Type 1050 oder 1600 (DE) / 1800 (AT): deutlich mehr Mineralstoffe – gut für herzhafte, ernährungsbewusste Brote
- Vollkornmehl: enthält keine Typenbezeichnung, da das ganze Korn verwendet wird – höchste Nährstoffdichte
Wer ein möglichst nährstoffreiches Brot möchte, sollte also zu höherer Typenzahl oder zu Vollkorn greifen.
3. Zutatenliste kritisch prüfen
Weniger ist mehr – das gilt auch beim Brot. Ein gutes Brot braucht nur wenige Zutaten: Mehl, Wasser, Salz und ein Triebmittel (z. B. Hefe oder Sauerteig). Achte beim Einkauf auf eine kurze und verständliche Zutatenliste.
4. Frische und Qualität erkennen
Auch ohne Etikett lässt sich gutes Brot oft schon mit den Sinnen erkennen. Ein frisches, hochwertiges Brot erkennst du an folgenden Merkmalen:
- Die Kruste ist knusprig, leicht rissig und hat eine natürliche, braune Färbung. Sie sollte nicht weich oder gummiartig sein – das spricht eher für abgepackte Industrieware.
- Die Krume (also das Innere des Brotes) ist locker, saftig und hat eine unregelmäßige Porung – ein Hinweis auf eine gute Teigführung und handwerkliche Herstellung.
- Der Geruch ist angenehm aromatisch und leicht säuerlich bei Sauerteigbroten – kein „chemischer“ oder neutraler Geruch.
- Das Gewicht sagt ebenfalls etwas aus: Ein kompaktes, schweres Brot ist oft nährstoffreicher und sättigender als ein luftiges Leichtgewicht.
Nutze beim Kauf also ruhig deine Sinne: Fühlen, Riechen und ein Blick ins Innere (wenn möglich) helfen dir dabei, Qualität zu erkennen – ganz ohne Verpackungsangaben.
Fazit: Bewusstes Einkaufen zahlt sich aus
Beim Brotkauf lohnt es sich, genauer hinzuschauen. Wer ernährungsbewusst lebt, sollte Vollkornprodukte und hochwertige Mehle bevorzugen und auf künstliche Zusatzstoffe verzichten. So wird aus dem täglichen Brot eine nährstoffreiche Mahlzeit.
Mag. Susanne Dirisamer
Diätologin und Gesundheitsmanagerin