Weniger Kohlenhydrate, dafür die volle Kraft der Proteine – dieser Trend ist aus der modernen Ernährung nicht mehr wegzudenken. Vor allem im Zusammenhang von Gesundheit, Fitness und Gewichtsmanagement spielen kohlenhydratarme und proteinreiche Lebensmittel (Low Carb – High Protein) eine große Rolle.

Besonders beliebt ist das Eiweißbrot, durch das auch Protein-Fans beim Brot nicht auf die Vielfalt verzichten müssen und trotzdem Kohlehydrate einsparen können. Kein Wunder also, dass sich die vielseitige und gesunde Alternative zum herkömmlichen Brot längst etabliert hat. Doch was genau ist Eiweißbrot, und welche Vorteile bietet es?

Was ist Eiweißbrot?

Eiweißbrot, auch Proteinbrot genannt, ist ein speziell entwickeltes Brot, das sich von traditionellen Brotsorten durch einen deutlich höheren Eiweißgehalt und weniger Kohlenhydrate unterscheidet. Es enthält häufig eine Mischung aus verschiedenen pflanzlichen Proteinen, wie Soja, Weizenprotein, Hafer oder Erbsenprotein, und wird verfeinert mit Ballaststoffen wie Leinsamen, Chiasamen oder Haferkleie. Andere Eiweißbrotsorten basieren auf exotischen Mehlsorten wie Mandel- oder Kokosmehl. Vor allem bei DIY-Rezepten kommen vielfach auch Kombinationen aus pflanzlichem mit tierischem Eiweiß, wie Topfen und Eier, zum Einsatz.

Wer profitiert vom Eiweißbrot?

Durch den erhöhten Proteingehalt sind diese Brotsorten besonders attraktiv für Menschen, die ihre Eiweißzufuhr steigern möchten. Sei es, um den Muskelaufbau zu unterstützen, länger satt zu bleiben oder Gewicht zu reduzieren. Aber auch Personen mit speziellen Ernährungsbedürfnissen greifen häufig zu Eiweißbrotsorten, um ihre Ernährungsziele zu erreichen und gleichzeitig den Genuss von Brot beizubehalten.

Wer unter einer Funktionsstörung der Nieren leidet, sollte auf Eiweißbrot eher verzichten, da eine hohe Proteinzufuhr die Nierenfunktion verschlechtern kann. Zu viel Eiweißzufuhr verschlechtert zudem die Wirkung von Insulin, was vor allem Diabetiker:innen berücksichtigen sollten.

Vorteile von Eiweißbrot – und ein kleines Aber

1. Gewichtsmanagement: Durch den hohen Eiweißgehalt sorgt Eiweißbrot für eine längere Sättigung und kann helfen, Heißhungerattacken zu reduzieren. Proteine benötigen zudem mehr Energie für die Verdauung, was den Kalorienverbrauch erhöht.
2. Sportliche Leistung: Sportler profitieren von der zusätzlichen Eiweißzufuhr, da Proteine essenziell für den Muskelaufbau und die Regeneration sind.
3. Low-Carb-Ernährung: Für diejenigen, die ihre Kohlenhydratzufuhr reduzieren möchten, bietet Eiweißbrot eine schmackhafte Alternative zu herkömmlichem Brot.
4. Verdauung: Die in Eiweißbrot oft enthaltenen Ballaststoffe unterstützen eine gesunde Verdauung und können Verstopfungen vorbeugen.

Aber Achtung: Weniger Kohlehydrate bedeutet nicht automatisch weniger Kalorien. Eiweißbrot hat meist einen hohen Fettanteil und – im Vergleich zu Weizen- oder Vollkornbrot – eine deutlich höhere Energiedichte. Auch bei diesem Lebensmittel empfiehlt es sich also, mit Maß und Ziel zu genießen.

Fazit

Eiweißbrot ist mehr als nur ein Trend - es ist eine nahrhafte und vielseitige Ergänzung zu jeder gesunden Ernährung. Ob zum Frühstück, als Snack oder als Beilage – Eiweißbrot bietet durch seinen hohen Eiweißgehalt zahlreiche Vorteile, sowohl für das Gewichtsmanagement als auch für die sportliche Leistung. Es ist ideal für Low-Carb-Diäten und unterstützt gleichzeitig, durch den meist hohen Ballaststoffgehalt, eine gesunde Verdauung. Durch seinen großen Fettanteil und die hohe Energiedichte sollte Eiweißbrot aber in Maßen genossen werden. Es lohnt sich aber, die Proteinbombe einmal auszuprobieren und ab und zu in den Speiseplan einzubauen!
 

Mag. Susanne Dirisamer
Diätologin & Gesundheitswissenschafterin