Rapssamen
Dottergelbe Rapsfelder als Farbkleckse in der Landschaft – eine Wohltat fürs Auge und für die Seele. Hinter den Feldern mit ihren wunderschönen Blüten steckt nicht nur viel Schönheit, sondern vor allem auch viel Gesundheit. In erster Linie bauen Landwirte Raps als Ölfrucht an.
In unserer Pfanne landet das aus den schwarzen Rapssamen hergestellte Rapsöl und wertet unsere Nahrung ordentlich auf. Zunächst aber ein genauerer Blick auf die pechschwarzen Wundersamen.
Was steckt drin?
Der Fettgehalt der schwarzen Samen liegt bei ca. 45 %. Das daraus gewonnene reichhaltige Öl ist jedermann bekannt und hierzulande sehr beliebt: das Rapsöl. Für die Gewinnung von 1 Liter Rapsöl werden ca. 2,3 kg Rapssamen verwendet. Dazu werden die Rapssamen von ihrer schwarzen Schale befreit und übrig bleibt ein gelber Kern. Dieser wird mechanisch gepresst, Öl wird gewonnen und übrig bleibt Rapsschrot oder –kuchen, das gerne als nahrhaftes Viehfutter verwendet wird.
Für uns Menschen ist das Fett bzw. daraus gewonnene Öl der Rapssamen besonders hochwertig und wertvoll. Es enthält unter anderem hoch konzentriert Linolensäure, welche eine Vorstufe der antientzündlich wirksamen Omega-3-Fettsäuren ist und somit ein wahrer Booster für unsere Gesundheit ist.
Neben dem hochwertigen Öl sei aber auch das Eiweiß (Protein) der Samen zu erwähnen. Wie bereits beschrieben bleibt nach der Ölherstellung ein entfettetes Samenmehl (Rapsschrot/-kuchen) zurück. Aus diesem Rückstand wird Rapsproteinisolat mit einem Eiweißgehalt von 90 % gewonnen. Rapsproteine können weitgehend gleich eingesetzt werden wie Sojaprotein. Die Hochwertigkeit des Eiweißes ist in etwa gleich, der Unterschied liegt im Geschmack, da Rapsprotein mehr Eigengeschmack (nussig-mild) hat als Sojaprotein.
Was wird damit gemacht?
Rapssamen können vielseitig eingesetzt werden. Zu unserem Wohlbefinden werden Sie gerne in Wärmekissen gepackt und begleiten uns bei Nacken-, Rücken- und Muskelschmerzen. Aber auch zur Kühlung bei Zerrungen, Fieber oder Insektenstichen. In unserer Ernährung sind Rapssamen (noch) nicht so geläufig. Leider, denn sie bringen die Sonne auf den Teller. Leicht angeröstet verfeinern sie als Topping Salate oder Müsli. Auf dem Brot werten die schwarzen Wunderkügelchen so manches Butter- oder Aufstrichbrot auf. Wie aus allen Samen oder Nüssen lässt sich auch aus Rapssamen ein leckeres Pesto herstellen und auf Brot und Gebäck sorgt es für einen besonderen Biss. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Tipp: Um länger etwas von den Rapssamen zu haben, empfiehlt es sich, sie in einer Pfanne ohne Fett leicht anzurösten und sie luftdicht zu verpacken.
Mag. Susanne Dirisamer
Diaetologie & Gesundheitswissenschaft